VTH Logo

Der traurigste Spielbericht der Saison?

Showdown im Tabellenkeller

10. März 2023Michael Pfau

Zum letzten Heimspieltag der Saison empfing die Zweite des VTH als Tabellenletzter (6 Punkte) den Tabellenvorletzten aus Pforzheim (7 Punkte). Da beide Mannschaften den Anschluss nach oben (Kleinsteinbach: 12 Punkte; Post Südstadt: 12 Punkte) aus den Augen verloren hatten, war die Bedeutung dieses Duells der beiden letztjährigen Aufsteiger offenkundig. Trotz der bisherigen geringen Punkteausbeute ging die Zweite des VTH mit großer Hoffnung und einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen in diesen letzten Heimspieltag. Hoffnung, da noch Zeit war die Saison zu retten und dem drohenden Abstieg von der Schippe zu springen. Selbstvertrauen, da die Mannschaft über die letzten Monate immer mehr zusammenwuchs, es immer öfter fertigbrachte ihre Fähigkeiten und Qualitäten aufs Spielfeld zu bringen und man zudem auf einen 3:1-Erfolg aus dem Hinspiel zurückblicken konnte.

So war also alles angerichtet für einen echten Showdown im Tabellenkeller, für ein „6-Punkte-Spiel“ um gängige Phrasen zu bedienen. Diese Bedeutung der Partie machte sich schnell auch auf dem Spielfeld bemerkbar. Beide Mannschaften wirkten angespannt, aber bemüht und so entwickelte sich ein zerfahrener, durch Eigenfehler geprägter erster Satz auf Augenhöhe, der repräsentativ die gesamte Saison der Zweiten widerspiegelt. Wir waren bemüht, durchaus fähig gutes Volleyball zu spielen, dem Ligagegner ebenbürtig, doch letztlich fehlte das letzte, entscheidende Quäntchen an Präzision, Durchschlagskraft, Souveränität und vielleicht auch Glück. So ging der erste Satz nach langem Kampf und nahezu ausgeglichenem Punkteverhältnis mit 25:23 an den Gast aus Pforzheim.

Mit dem ersten Satzgewinn kam Pforzheim besser in die Partie und wurde ruhiger, doch auch die Zweite des VTH ließ sich trotz des moralischen Rückschlags nicht aus dem Konzept bringen und wurde immer stabiler und besser. So blieb auch der zweite Satz ausgeglichen, mit attraktiverem Volleyball, einer geringeren Fehlerquote, doch letztlich erneut dem besseren Ende für die Gäste – 25:22 stand am Ende des zweiten Satz auf der Anzeigetafel. Wer bei einem 0:2 Satzrückstand und dem damit verbundenen drohenden Abstieg einen Bruch der Moral der Zweiten des VTH erwartete, wurde eines Besseren belehrt. Angepeitscht durch die Unterstützung von außen, die über das gesamte Spiel vorbildhaft war, kämpfte die Zweite zwar mit dem Rücken zur Wand doch mit erhobenem Kopf auch im dritten Satz unbeirrt weiter. Es wurde deutlich, dass hier über die Saison eine Mannschaft entstanden ist, die füreinander und miteinander alles gibt, die Volleyball spielen kann, sich der Herausforderung stellt und gereift ist.

Doch am heutigen Tag sollte es für die H2 einfach nicht gelingen, auch nach dem dritten ausgeglichenen Satz jubelte der Gast (21:25). Trotz des knappen Punkteverhältnisses von 66:75 steht somit am Ende auf dem Papier eine klare 0:3-Niederlage und ein „nahezu“-Abstieg der Zweiten des VTH. Pforzheim, mit einem Spiel weniger und dem deutlich leichteren Restprogramm, dürften die nunmehr 4 Punkte Vorsprung bei noch drei ausstehenden Spielen kaum noch zu nehmen sein. So mag sich dieser Spielbericht aufgrund der nackten Zahlen als der vielleicht traurigste der Saison lesen. Doch liegt es nicht an jedem selbst zu entscheiden, was in Erinnerung bleiben soll und worauf man sich fokussiert? Ich bin glücklich und stolz Teil dieser Mannschaft zu sein, die in dieser Saison stärker zusammengewachsen ist, sich verbessert hat, gereift ist und so bewiesen hat, dass sie zurecht in dieser Liga spielt.

Auch wenn der Abstieg zum Ende der Saison vielleicht nicht mehr zu vermeiden ist, erinnere ich mich voller Freude an dieses Jahr in der Bezirksliga, diese Mannschaft, diese Abteilung und alles was unser Team so besonders macht. Auf noch viele weitere so tolle Jahre zusammen! Die Liga ist nebensächlich, denn wie jeder weiß: „Mit der Zweiten trinkt man besser!“